Am 26. Juli 2023 machten sich die 10. Klassen gemeinsam mit ihren Lehrkräften Frau Lang, Frau Langer-Schmidt und Herrn Stöppel auf den Weg nach Mödlareuth. Dieses kleine Dorf an der bayerisch-thüringischen Grenze war zu Zeiten des Kalten Krieges geteilt - durch eine Mauer mitten im Ort. Daher kommt auch der Beiname "Little Berlin".

Ein sehr spannendes und außergewöhnliches Schicksal, das nicht nur ein Dorf, sondern natürlich auch viele Menschen auseinander gerissen hat, und über das es sich definitiv lohnt, mehr zu erfahren - nicht nur im PGB- Unterricht, sondern auch live.

Los ging es im Deutsch-Deutschen Museum mit einem interaktiven Vortrag, geleitet von Frau Friedrich, die selbst aus der DDR stammt und die friedliche Revolution 1989 hautnah miterlebte. Danach folgte eine kurze Dokumentation über Mödlareuth. Die Auszubildenden konnten so erfahren, dass der Ort schon seit dem 16. Jahrhundert durch eine Verwaltungsgrenze geteilt war, die aber bis zur Staatsgründung der BRD und DDR 1949 keine großen Auswirkungen auf den Alltag hatte. Besonders berührend war die Geschichte zweier Brüder: Einer lebte in der DDR, der andere in der BRD. Sie konnten über die Mauer ihre Häuser sehen, aber sie konnten sich nicht einfach im Dorf treffen, sondern mussten viele formale Hürden und einen kilometerlangen Umweg auf sich nehmen.

Auf dem Außengelände war die erste Station eine Halle, in der einige Original-Fahrzeuge aus der damaligen Zeit stehen. Anschließend ging es weiter zu den Grenzsteinen und Schlagbäumen, zum erhaltenen Mauer-Stück, den Stacheldrahtzäunen und dem begehbaren Aussichtsturm. Die Erklärungen von Frau Friedrich waren nicht nur spannend, sondern auch sehr bewegend.

Nach der friedlichen Revolution im Herbst 1989 wurde schließlich auch in Mödlareuth noch im Dezember mit dem Abbruch der Mauer begonnen. Seitdem ist es wieder möglich, dass man im Dorf zusammenlebt - wenn auch in zwei unterschiedlichen Bundesländern mit verschiedenen Telefonvorwahlen, Postleitzahlen, Ortschildern und Schulferien.